Cordyceps militaris: die Lösung für die Prozessionsspinnerkrankheit
6 Jahren ago · Updated 20 Stunden ago

Cordyceps militaris: ein natürlicher Verbündeter gegen den Prozessionsspinner
Cordyceps militaris ist ein kleiner orangefarbener Pilz, der auf den ersten Blick aufgrund seiner länglichen Form und seiner lebhaften Farbe mit einem Clavaria verwechselt werden könnte. Dieser Pilz hat jedoch eine faszinierende Besonderheit: Er ernährt sich nicht von Holz oder Pflanzenresten, sondern parasitiert Insekten. Konkret kann er eine biologische Lösung zur Bekämpfung des Fichtenprozessionsspinners Thaumetopoea pityocampa sein, der die Kiefernwälder in unserer Region stark befällt.
Anstatt aus dem Boden oder Holz zu sprießen, wächst der Cordyceps militaris direkt aus den parasitierten Larven oder Puppen dieser Raupen. Diese winzigen Pilze treten aus dem Körper des Insekts hervor, sobald der Pilz seine innere Entwicklung abgeschlossen hat, wobei der Wirt dabei stirbt. Aufgrund ihrer geringen Größe und unauffälligen Form bleiben sie im Wald oft unbemerkt.
Wie alle Pilze vermehrt sich auch Cordyceps militaris über Sporen, die vom Wind verbreitet werden. Diese Sporen können an den seidigen Nestern der Raupen oder zwischen den feinen, brennenden Haaren der Raupen selbst haften bleiben. Dort bleiben sie, bis die Raupen im Rahmen ihres natürlichen Lebenszyklus auf den Boden fallen, um sich einzubetten und zu verpuppen. Diesen Moment nutzt der Pilz, um sie zu besiedeln.
Der Prozessionsspinner ernährt sich gierig von den zarten Trieben der Kiefern und gefährdet so deren Gesundheit und Wachstum. Angesichts dieser Bedrohung bietet Cordyceps militaris eine vielversprechende ökologische Alternative für die biologische Bekämpfung dieses Schädlings, da er dessen Auswirkungen ohne den Einsatz aggressiver chemischer Mittel reduziert.
Cordyceps militaris: der Pilz, der Insekten befällt
Der Cordyceps militaris ist ein entomopathogener Pilz, d. h. ein Pilz, der Insekten befällt. Sein Lebenszyklus beginnt, wenn seine Sporen mit einem geeigneten Wirt in Kontakt kommen. Unter optimalen Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen keimen die Sporen und der Pilz dringt in den Körper des Insekts ein, wo er sich von innen ernährt, bis das Insekt stirbt.
Nachdem der Wirt eliminiert ist, setzt der Cordyceps seine Entwicklung fort und bildet orangefarbene Karpophoren, kleine Fortpflanzungsstrukturen, die aus dem Körper des Insekts herausragen. Von dort aus verbreitet er erneut Sporen, um neue Organismen zu infizieren. Dieser Prozess ist vielen Arten der Gattung Cordyceps gemeinsam, wobei jede Art auf ein bestimmtes Insekt spezialisiert ist. In einigen Fällen verändern diese Pilze sogar das Verhalten des parasitierten Insekts, um ihre Ausbreitung zu begünstigen.
Eine eng verwandte Art, Cordyceps sinensis, wird in der traditionellen asiatischen Medizin wegen ihrer angeblich revitalisierenden und immunstimulierenden Eigenschaften hoch geschätzt und seit Jahrhunderten als natürliches Nahrungsergänzungsmittel verwendet.
Cordyceps militaris und der Pinienprozessionsspinner
Im Frühjahr ist es üblich, Kiefernwälder zu sehen, in denen die Bäume ohne ihr grünes Laub und ausgetrocknet aussehen. An ihren Ästen hängen große weiße Massen, die den Nestern der Thaumetopoea pityocampa, im Volksmund Kiefernprozessionsspinner genannt, entsprechen. Diese Raupe ist ein immer weiter verbreiteter Schädling, der für die Entlaubung großer Kiefernwälder verantwortlich ist.
Eine Besonderheit dieser Raupenart ist ihre Fortbewegungsweise: Sie bewegt sich in einer Reihe hintereinander, was ihr den Namen „Prozessionsraupe” eingebracht hat. Diese „Prozessionen” können aus Dutzenden oder sogar Hunderten von Individuen bestehen.
In den letzten Jahren hat Cordyceps militaris als mögliches biologisches Bekämpfungsmittel gegen diesen Schädling an Bedeutung gewonnen. Durch die Infektion von Larven und Puppen der Prozessionsraupe kann er dazu beitragen, deren Population auf natürliche Weise zu reduzieren, ohne dass chemische Pestizide eingesetzt werden müssen. Seine Verwendung, die noch untersucht wird, eröffnet nachhaltigere Strategien im Kampf gegen diese für Waldökosysteme so schädliche Raupe.
Prozessionsspinner: gefährlich für Haustiere
Diese Insekten sind mit sehr stechenden Haaren bedeckt. Sie können diese Haare bei Störungen abwerfen und so Haut- und Schleimhautreizungen verursachen. Sie können sogar Allergien auslösen, die sehr schwerwiegende Folgen haben können.
Diese Raupen weben ein sackartiges Nest, in dem sie den Tag zwischen den Nadeln der Kiefer verbringen, von denen sie sich ernähren. Die Nester bestehen aus einer Vielzahl sehr starker Seidenfäden, die zudem feuerfest sind.
Wenn sie auf der Suche nach Nahrung, den kleinen Kiefernknospen, aufbrechen, verwenden sie einen dünnen Seidenfaden, der ihnen als Leitfaden dient, um zum Nest zurückzufinden. Dieser Leitfaden sorgt dafür, dass sie in einer Prozession zurückkehren.
Der Frühling kommt und die Prozessionsraupen kommen heraus
Zu Beginn des Frühlings, wenn sie bereits ausgewachsen sind, lassen sie sich auf den Boden fallen und vergraben sich, um ihren Lebenszyklus fortzusetzen. Und dann kommen die Sporen des Cordyceps militaris zum Einsatz.
Diese kleinen Pilze haben eine nagelförmige Form. Sie sind klein, zwischen 2 und 6 cm hoch. Sie ernähren sich von den Larven und ragen wie kleine leuchtend gelb-orangefarbene Flammen aus dem Boden.
Jeder von ihnen hat die Larve eines Prozessionsspinners besiedelt, der sich nicht mehr fortpflanzen kann.
Dieser Pilz ist keine endgültige Lösung für diese Plage. Aber er ist ein Beweis dafür, wie nützlich Pilze für das Leben im Wald sind.
Cordyceps militaris gegen den Prozessionsspinner
Dieser kleine Pilz aus der Familie der Cordyceps, der in unseren Kiefernwäldern wächst, könnte die Lösung gegen die Plage des Prozessionsspinners sein, wie eine aktuelle Studie gezeigt hat. Wir berichten Ihnen darüber im Detail.
Eine aktuelle Studie des Lehrstuhls für Mykologie der Technischen Hochschule für Agrarwissenschaften auf dem Campus La Yutera (Palencia) hat gezeigt, dass die Bekämpfung des Prozessionsspinnerbefalls möglich ist.
Die Populationen des Pinienprozessionsspinners (Thaumetopea pityocampa) sind enorm gewachsen. Die betroffene Fläche hat sich stetig vergrößert. Hinzu kommen steigende Temperaturen und geringe Niederschläge. Derzeit sind Prozessionsraupen in den meisten unserer Wälder anzutreffen und sogar in Gebieten, in denen sie bisher noch nie gesehen wurden.
Viele Stimmen fordern, dass Abhilfe geschaffen wird, bevor der Schaden irreparabel ist. Die Schäden, die diese Insekten verursachen, sind zahlreich, sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch in Bezug auf Allergien und Gesundheit.
Fehlen natürlicher Feinde der Prozessionsraupe
Die Schwierigkeit bei der Ausrottung dieser Insekten liegt darin, dass es keine natürlichen Feinde gibt. Und die wenigen, die es gibt, finden keine Möglichkeit, sich proportional zum Anstieg der Plage zu vermehren. Dank dieser Studie scheint sich dies jedoch zu ändern.
Laut J.A. Oria de Rueda, dem Leiter des Lehrstuhls für Mykologie, wurde dieses neuartige System bereits auf einigen Parzellen in Kastilien und León getestet, wo die Wirksamkeit dieses ökologischen Insektizids nachgewiesen wurde.
Nach dem Einsatz von Cordyceps militaris-Pilzen auf bereits eingegrabenen Raupen konnte eine Eliminierung von 80 bis 100 % der Raupen nachgewiesen werden. Diese Wirksamkeit hat sogar die Autoren der Studie überrascht.
Cordyceps militaris: ein heimischer Pilz
Der Pilz Cordyceps militaris wächst natürlich in unseren Bergen, sodass nur die für Insekten aggressivsten Stämme ausgewählt werden müssten. Auf diese Weise könnte der Pilz in großem Maßstab vermehrt und auf großen Flächen eingesetzt werden
Die Sporen dieses Pilzes würden in flüssiger Form versprüht werden. Diese Behandlung wäre vollkommen natürlich und frei von Insektiziden oder aggressiven Chemikalien. Die Sporen haften an den Brennhaaren der Raupen. Später fruchten sie und besiedeln den gesamten Körper des Insekts.
Unter den Cordyceps militaris-Stämmen haben sich diejenigen aus dem Mittelmeerraum als am wirksamsten bei der Bekämpfung der Raupen erwiesen.
Mal sehen, ob wir diese Plage endlich loswerden. Das ist notwendig, da sie sowohl Menschen als auch Tieren und Haustieren so viele Probleme bereitet.
Gesundheit und Cordyceps militaris!
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